Veranstaltung im Rahmen der WELTbewusst erLEBEN Postwachstumsreihe des StuRa Leipzig
In Zeiten globaler Krisen stellt sich die Frage, wie sich die Umstände positiv bzw. nicht negativer verändern können- und dies nicht unter global wirtschaftlichen oder staatlichen Gesichtspunkten („ der globale Norden muss schrumpfen“) sondern der eigenen: wie handeln wir und sind wir bereit unsere Lebensgrundlagen anzupassen und zu ändern, zugunsten anderer und nachfolgender Generationen? Und sind wir bereit dies jetzt zu tun („by design“) oder erst wenn es zu spät ist („by distaster“)?
Malo Vidal findet hier eine Anschaulichkeit für das Thema und macht deutlich: es geht! Angefangen mit dem Imaginären, den emotionalen Infrastrukturen, dem festen Rahmen unserer Vorstellungen, gilt es zu hinterfragen, aufzubrechen und Neues zuzulassen – ein langer Selbstprozess. Auch ohne große Einschränkungen der eigenen Bedürfnisse kann es bereichernd sein und zum Guten Leben (Buen Vivir) gehören.
Zeit ist kostbarer als Geld und vielleicht sollten wir mal wieder fragen, was wirklich gut für uns ist: ganz nach dem Motto: „Alles wird besser, aber nichts wird gut.“ Nachhaltig leben, zurück zum Wesentlichen finden: Selbstverwirklichung, Eigenproduktion, Zeit für Reflexion und ein Stück Unabhängigkeit gewinnen.
Malo spricht von kollektiver Emanzipation und dass wir (fast) alle zu individuellen Personen erzogen werden und dazu tendieren, nur an uns zu denken. Es geht um das miteinander leben, solidarisch handeln, um Konsensmoderation und gewaltfreie Kommunikation.
Malo ist freier Bildungsreferent und hat Erziehungswissenschaft, Philosophie und Anthropologie studiert. Er ist Mitglied im Netzwerk Wachstumswende und war an der Organisation der 4. Degrowth Konferenz in Leipzig 2014 mitbeteiligt.
Literaturempfehlungen:
Serge Latouche, Barbara Muraca, Niko Paech: „Zeitwohlstand: Wie wir anders arbeiten, nachhaltig wirtschaften und besser leben“