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Ein kleiner Schatz – von der Natur erbeutet
Ein Mobiltelefon besteht aus über 500 Teilen und bis zu 30 Metalle befinden sich darin. Diese stammen aus allen Kontinenten der Erde, die dafür teils rücksichtslos umgegraben und ausgebeutet wird. Hier eine kleine Auswahl der Metalle, die in deinem Telefon stecken:
Tantal/Coltan wird für die Kondensatoren gebraucht. Es wird unter anderem im Kongo mittels Einsatz von Kinderarbeit und unter Zerstörung des Regenwaldes abgebaut. Kupfer wird für die Drähte und Leiter gebraucht, die Förderung hinterlässt in den Abbaugebieten Afrikas (Sambia, Kongo und Namibia) sowie Südamerikas (Chile und Peru) Mondlandschaften mit zerstörter Natur. Gold wird zur Beschichtung von leitenden Bauteilen verwendet. Es wird mittels Giften aus dem Gestein gelöst, allein die in einem Handy enthaltenen 0,034 Gramm verursachen 100 kg giftigen Abraum (also die nicht nutzbaren Gesteinsschichten).
Viele weitere seltene Metalle wie Kobalt, Nickel, Zinn stecken zudem in Handys, Smartphones, Laptops, PCs, MP3-Player, Spielkonsolen und anderer Kleinelektronik. Der Abbau dieser teils seltenen Metalle ist aufwendig und hinterlässt deutliche Spuren in der Umwelt.
Kurze Trends landen schnell im Müll
Aber nicht nur die Produktion hat es in sich. Die meist kurze Lebensdauer stellt ein echtes Abfallproblem dar, denn Mobiltelefone werden häufiger als sonst ein elektronisches Produkt ausgetauscht. Millionen Handys landen jedes Jahr im Müll, oft ohne geregelte Entsorgung. Dabei sind giftige Stoffe wie Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen in den Geräten enthalten. Bei der normalen Verschrottung werden sie in Ländern des Globalen Südens mit bloßen Händen auseinander gebaut, wobei einige der Giftstoffe in die Natur gelangen, Boden und Wasser verseuchen und Menschen vergiften.
Apple & Co: Schuften bis zum Selbstmord
Den schicken Geräten mag man es nicht ansehen. Doch auch die sozialen Folgen der schnelllebigen Technikprodukte sind nicht zu unterschätzen. In den Zuliefererbetrieben der Elektronikhersteller herrschen schlimme Zustände. Hier wird unter hohem Druck an den neuesten Geräten geschraubt und das meist mit geringer Bezahlung und ohne gewerkschaftliche Absicherung. In China gab es zuletzt zahlreiche Selbstmordfälle von Fabrikarbeiter*innen, die diese Lebensumstände nicht länger ertragen konnten.
So können wir aktiv werden!
- Benutze dein Handy möglichst lang! So kann Müll vermieden, die Umwelt entlastet und es können Rohstoffe gespart werden. Statt eines neuen Handys bieten Dir die Anbieter Gutschriften an.
- Defekte Handys niemals über den Hausmüll entsorgen – gebe sie in eine spezielle Sammelbox oder wieder im Geschäft ab, bzw. erkundige Dich bei den Herstellendennach der Entsorgung.
- Informiere Dich im Geschäft oder per Mail bei den Herstellenden über Produktion und Nebenwirkungen Deines Handys.