Turnschuhe
Für unsere Turn- und Sportschuhe geben wir bereitwillig viel Geld aus. Doch sind deine schicken neuen Sneakers auch „Made in Hell?“ Das Etikett verrät meist, wo die schicken Turnschuhe produziert werden: in Billiglohn-Ländern in Südostasien!
Bild: „Crisis, what crisis“ von Hans van den Berg (Lizenz: CC BY 2.0)
Wo drückt der Schuh?!
Für schicke Schuhe geben die meisten Jugendlichen einiges an Geld aus und dabei spielt die Marke und das dazugehörige Image eine große Rolle. Aber woher kommen eigentlich die Schuhe und wohin geht das Geld, das wir bezahlen?
Das Etikett verrät es: Die meisten Turnschuhe werden in Asien genäht, weil die Produktion dort durch die Niedrigstlöhne am günstigsten ist. Alle bekannten großen Marken, auch die deutschen (Puma & Adidas) lassen dort nähen. In der Regel haben sie aber keine eigenen Fabriken dort, sondern lassen von sogenannten Subunternehmern fertigen, zu besonders günstigen Konditionen. Weil aber der Preis möglichst niedrig sein soll, verdienen die Arbeiter*innen auch entsprechend wenig. So verdient eine*r Näher*in an einem Schuh, der im Laden 100 Euro kostet, nur etwa 40 Cent.
Wer verdient am Schuh?
Die Graphik zeigt Dir wie der Preis zustande kommt. Während Händler groß profitieren, ist der Lohn für die Näher*innen so gering, dass er nur unter „Sonstiges“ zu finden ist. Übrigens ist diese Preiszusammensetzung bei Jeans, T-Shirts und anderer Kleidung sehr ähnlich.
Grafik: WELTbewusst
Miese Jobs
Es ist nicht nur eine Sache des Lohns, meistens sind die Arbeitsbedingungen auch sonst schlecht: extrem lange Arbeitszeiten, schlechte hygienische Bedingungen, zu wenig Pausen, mangelnde Arbeitssicherheit, und einige Missstände mehr. Dies ist zuletzt durch Fabrikbrände und Gebäudeeinstürze nochmals besonders deutlich geworden und kam auch international in die Medien.
Den Arbeiter*innen – es sind überwiegend junge Frauen – ist es in der Regel verboten sich zu organisieren, sie dürfen also weder Gewerkschaften noch Betriebsräte gründen um für bessere Bedingungen zu protestieren. Bei jedem Widerspruch droht ihnen die Kündigung und dann sind sie von heute auf morgen ohne Job.
Grafik: Labournet Germany
So können wir aktiv werden!
- Sag den Unternehmen, dass Du faire Sportartikel haben willst, erst recht wenn Du so viel Geld dafür bezahlst!
- Beteilige Dich an Kampagnen zum Thema, zum Beispiel bei der Kampagne für Saubere Kleidung
- Fußbälle und Handbälle gibt es bereits fair. Mit was wird in deiner Schule oder deinem Verein gekickt?
- Jedes Jahr ein neues Modell? Kaufe lieber gut produzierte Schuhe, die dir lange gefallen und die du vielleicht sogar reparieren (lassen) kannst
Mehr Infos
Fit for Fair Bildungsmaterialien, Spiele und Protestpostkarten von CIR e.V. und der Kampagne für Saubere Kleidung
Die Hürden überwinden Bericht zu Arbeitsbedingungen in der Sportartikelindustrie
Kampagne für Saubere Kleidung / Sport – Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion aktiv sind
Fairwear Foundation Zusammenschluss von Firmen und Arbeiterorganisation zur Vereinbarung besserer Arbeitsbedingungen
Fair Deal Trading zeigt was es schon an fairen Alternativen gibt und hat Geschichten von Produzierenden